Musik an außerschulischen Orten
Das P-Seminar „Musik an außerschulischen Orten“ bei Klavier Kreisel in Fürth
Das P-Seminar „Musik an außerschulischen Orten“ unter der Leitung von Frau Oberstudienrätin Regina Pröll beschäftigt sich mit jeglichen Arten von Musik an verschiedenen Orten Nürnbergs.
Wir sind zehn Schülerinnen und Schüler aus der elften Jahrgangsstufe, haben Hortkindern das Ukulelespielen beigebracht, einen Martinsumzug musikalisch gestaltet, die Nürnberger Musikmesse besucht, Werbeplakate analysiert und die Orgel in einem Kloster betrachtet und gespielt.
Natürlich gehört ein Einblick in die Welt des meistgespielten Instruments Deutschlands dazu – das Klavier. Dafür besuchten wir Mitte Mai das Unternehmen „Klavier Kreisel“. Nachdem wir uns alle in Fürth zurechtgefunden hatten, wurden wir bei Klavier Kreisel freundlichst von der Auszubildenden Martha begrüßt. Als erstes führte sie uns in die Werkstatt von Peter Grüning, in der wir uns ein Bild des Arbeitsalltags des Polierers machen konnten. Uns wurde ein vollständig zerkratztes Bauteil eines Klaviers gezeigt. Aber innerhalb von zwei Minuten gab Peter ihm ein ganz neues - kratzloses und glänzendes - Erscheinungsbild.
Peter zeigte uns auch ein restaurationsbedürtiges Klavier aus dem 19. Jahrhundert. Fast alle Teile waren beschädigt. Glücklicherweise war die Gussplatte intakt. Sie nämlich darf keine Schäden aufweisen. Denn durch die Zugkraft der Saiten, die etwa zwanzig Tonnen beträgt, würde schon ein leichter Riss fatale Folgen für das Klavier haben.
Wir schauten noch kurz in die Lackierkammer hinein und erfuhren, dass manche Kunden sich ihr Klavier passend zu der Einrichtung ihres Wohnzimmers lackieren lassen.
Martha zeigte uns dann ein kleines Modell eines Flügels, um zu veranschaulichen, wie das Innenleben des Instruments aussieht. Uns wurde auch erklärt, wie ein Klavier gestimmt wird. Martha kannte sich gut damit aus. Denn Azubis müssen bei Klavier Kreisel jeden Tag ein Klavier stimmen; benötigt man doch einige Übung und darüber hinaus ein sehr gutes Gehör, um alle 230 Saiten des Instruments auf den perfekten Ton zu bringen.
Nach dem kurzen Versuch, selbst eine Saite zu stimmen, gingen wir in die Ausstellung. Hier konnten wir über einhundert Klavier- und Flügelmodelle - vom E-Piano bis zum Konzertflügel - betrachten und bespielen. Ein Traum für alle, die Klavier spielen! Unser Highlight war wohl das Spielen auf dem teuersten Modell der Ausstellung, einem Bösendorfer Flügel: Er hat sich wie von selbst gespielt!
Der Ausflug hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und Freude bereitet. Martha und ihre Kolleginnen und Kollegen gaben uns einen großartigen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Der Beruf des Klavierbauers mit seinen vielen interessanten Tätigkeiten ist ein ausgezeichneter Beruf, der Musik und Handwerk in Einklang bringt,.
Text: Geraldine Roe, Klasse 11a
Fotos: Runhan Shen, Klasse 11a