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Rollstuhl-Basketball macht Schule: die INKLUSIVE Sportstunde

Dezember 2023

Man nehme 28 Schülerinnen und Schüler (unserer Klasse 6c), zwei Rollstuhl-Basketball-Spielerinnen und -Spieler (Gesche Schünemann, Paralympics Goldmedaillen-Gewinnerin, und Sebastian Gillsch, Landestrainer für Rollstuhlbasketball beim Reha- und Behindertensportverband Bayern), zwölf Sportrollstühle und als zusätzliche Unterstützung drei Basketballer (Zweitliga-Profis der Nürnberg Falcons im sogenannten Fußgänger-Basketball), und schon hat man die Zutaten für einen ganz besonderen Sportunterricht, der am 24.10.2023 in unserer neuen Turnhalle stattfand.

Doch worum ging es eigentlich? Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch überall dazu gehört - und zwar unabhängig davon, wie er aussieht, welche Sprache er spricht oder ob er eine Behinderung hat. Inklusion ist ein Menschenrecht. Der Sport hat enorme integrative Kraft. Die paralympische Sportart Rollstuhl-Basketball ist gelebte Inklusion: Behinderte, Nicht-Behinderte, Frauen und Männer aus verschiedenen Ländern gehen gemeinsam als Team auf Korbjagd. 

„Wie? Basketball im Rollstuhl spielen? Echt? Jetzt?“ - So die erste ungläubige Reaktion auf die Einführung von Projektleiter Sebastian Gillsch. Doch binnen kürzester Zeit hatten sich etwaige Fragezeichen für die Schülerinnen und Schüler ganz in Neugierde und Begeisterung aufgelöst. 

Zum ersten Mal in ihrem Leben saßen unsere Schülerinnen und Schüler in einem Rollstuhl und tasteten sich zunächst an das Fortbewegen, Steuern und Bremsen nur mit Armkraft heran. Das hat unter viel Gelächter („Ha, in die falsche Richtung gedreht!“) und auch Stöhnen („Puh, das ist ganz schön anstrengend!“) schnell sehr gut funktioniert. Deshalb ging es sofort weiter: Gesche Schünemann demonstrierte, wie man während des Fahrens am besten den Basketball passen, fangen, dribbeln und auf den Korb werfen kann. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt, wie leicht Basketball bei der Profi-Rollstuhlbasketballerin aussah, und stürzten sich mit Feuereifer auf die Rollstühle, um diesen Sport selbst auszuprobieren. Nach einigen Fehlversuchen stellten sich die ersten Erfolgserlebnisse ein und die ganze Halle jubelte, als die ersten Bälle im Korb versenkt wurden. Denn jede und jeder hat am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es ist, im Sitzen aus dem beweglichen Rollstuhl den Basketballkorb zu treffen, der auf der 'normalen' Höhe von 3,05 Metern hing, die auch für offizielle Rollstuhlbasketballspiele gilt. Doch jede und jeder nimmt auch die Erfahrung mit, dass es funktioniert.

Das Rezept ging auf: Einige Schülerinnen und Schüler unserer 6c hatten am nächsten Tag zwar Muskelkater, aber vor allem einen Riesenspaß beim Rollstuhlbasketball - Projekt. Und sie haben auf spielerische Weise einen ersten kleinen, aber wichtigen Schritt in Richtung Inklusion getan, nämlich sensibilisiert zu sein für die Lebensbedingungen behinderter Menschen und Berührungsängste überwunden zu haben. 

Barbara Frey für die Fachschaft Sport

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